Vor ein paar Tagen kam das erste Feedback für mein neues Manuskript. Inzwischen habe ich zwar gelernt, dass ich durch Kritik wachse, dass die Geschichte dadurch besser wird – trotzdem öffne ich diese Mail jedes mal wieder mit rasendem Herzen und nur in Momenten, in denen ich fest auf meinem Stuhl sitze.
Danach läuft es immer ähnlich ab. Ich lese die Mail einmal, drucke sie aus und stecke die Kommentare in mein Notizbuch.
Die nächsten 48-72 Stunden mache ich andere Dinge. In der Zeit sortiert sich bei mir etwas in meinem Unterbewusstsein. Ich nenne das eine „gefühlsmäßige Stellungnahme“ 😃.
Nach und nach fühle ich, welche Bemerkungen mir am meisten Bauchschmerzen bereiten und meistens weiß ich auch ziemlich genau warum. Ob ich dem Leser nicht das vermitteln konnte, was ich eigentlich wollte, oder ob ich tatsächlich im Dreieck gedacht habe und ein Logikfehler drin steckt. Erst wenn ich zu allen Bemerkungen eine gefühlsmäßige Stellung eingenommen habe, mache ich mich rational an die Arbeit.
Diese Tage des nicht-sofort-drauf-reagieren sind echt anstrengend, aber manchmal ist Nichtstun und den Gedanken Raum geben, das Beste.
Gerade habe ich das Manuskript wieder geöffnet und die Freude am Schreiben ist sofort zurück. Dazu noch ein Gefühl der Dankbarkeit, denn gute Kritik ist Gold wert. Was für ein Glück, wenn man dann auch noch mit einer fantastischen Lektorin zusammenarbeiten darf 🙏💛 @sandra_bollenbacher_autorin @polarise_verlag
